Fortbildungen
Donnerstag, den 11.4.2019
Wussten Sie, dass jeder niedergelassene Arzt verpflichtet ist, pro Jahr 50 Fortbildungsstunden zu absolvieren?
Das klingt erst einmal viel, ist es aus meiner Sicht aber nicht. Sie wollen doch sicher, dass ihr Arzt immer auf dem aktuellen Stand der Forschung ist, wollen aktuelle Therapieempfehlungen auf höchstem Niveau. Darum sind Fortbildungen notwendig und sinnvoll, denn wissenschaftliche Erkenntnisse entstehen täglich neu und sollten zeitnah umgesetzt werden.
Ich liebe Fortbildungen!
Das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind sie eine willkommene Abwechslung zum täglichen Einerlei in der Praxis. Denn ja, in der Grippewelle täglich bei 20-30 Patienten die Lunge abzuhören, oder in den Hals zu schauen, ist nicht besonders interessant. Und bitte seien sie mir nicht böse, dass ich das so schreibe, aber 95% der täglichen Praxistätigkeit ist reine Routine
Zum zweiten sind Fortbildungen aber wirklich oft gut, bringen neue Erkenntnisse, zeigen mir, wo meine Schwachstellen sind, und sorgen so insgesamt dafür, dass ich eine möglichst aktuelle und gute Medizin hinsichtlich Diagnostik und Therapie anbieten kann und will. Und das kommt den Patienten zu gute.
Einige Fortbildungen liebe ich besonders, weil sie eben trotz des hohen Preises jeden Cent wert sind:
Praxis-Update: eine jährlich durchgeführte Fortbildung für Allgemeinmediziner, in der an zwei Tagen in 14 Gebieten der Medizin (von Urologie über Kardiologie und Kinderheilkunde bis zur Onkologie) aktuelle Studien vorgestellt werden, die in der täglichen Hausarztpraxis relevant sind.
DEGUM-Jahreskongress: DEGUM ist die deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Hier gibt es regelmäßige Fortbildungen und Vorträge über aktuelle Entwicklungen im Ultraschall und ich wage die Behauptung, dass gut durchgeführter Ultraschall in vielen Bereichen dem Computertomogramm (CT) inzischen überlegen ist.
Wussten sie z. B., dass man eine Lungenentzündung mit Ultraschall häufig früher erkennen kann als beim Röntgen?
Faszinierend finde ich auch neue Techniken, wie Ultraschall mit Kontrastmittel (leider für die Arztpraxis zu teuer, daher nur in Kliniken möglich) und die Elastografie zur Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren (in der Praxis mit guten Geräten möglich).