Faktencheck zur Veröffentlichung im WDR vom 20.10.20

"Wenn Ärzte Corona verharmlosen - oder gar leugnen"

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/aerzte-coronavirus-verharmlosen-leugnen-folgen-102.html

veröffentlicht am 25.10.20

 

Der WDR hat auf seiner Internetseite unter der og. Quelle vor Ärzten gewarnt, die angeblich Corona verharmlosen würden. Gleichzeitig wird gefordert, solche Ärzte der Ärztekammer zu melden.

Doch was ist dran an den Behauptungen? Hier einige Äußerungen des WDR und ein Faktencheck (FC) dazu

 

WDR: Die Infektionszahlen steigen rasant.

FC: Diese Aussage ist falsch. Der WDR benutzt hier gezielt eine falsche Aussage, um Angst zu schüren.

Richtig wäre die Aussage: „Die Anzahl der positiven PCR-Tests steigt rasant“. Doch was ist der Unterschied? Bereits der Erfinder des PCR-Test Kary Mullis hat damals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der PCR-Test keine Infektionen nachweisen kann. Er kann lediglich Bruchstücke eines Virus nachweisen. Damit ist aber weder gesagt, dass man infiziert ist, noch, dass man krank ist, und schon gar nicht, dass man andere anstecken kann. Dazu kommen die sogenannten falsch positiven Tests. Schließlich muss berücksichtigt werden, dass wir aktuell drei bis viermal so viele Tests wie im Frühjahr machen, wodurch natürlich auch die Anzahl der „Treffer“ ansteigt. Wichtiger wäre also die Angabe, wie hoch der Anteil der positiven Tests an der Gesamttestmenge beträgt. Diese Angabe wird aber weder vom WDR noch von andern „Mainstream“-Medien gemacht, und wenn doch, dann nur in Ausnahmefällen. Denn würde man diese Angabe machen, würden die Leser schnell erkennen, dass sie hinters Licht geführt wurden. Richtig ist aber, dass der Anteil der positiven Tests steigt, aber weitaus nicht so dramatisch, wie die von der Presse immer angegebenen Zahlen andeuten. So hatten wir in der KW 14 etwas über 9% positiver Testergebnisse, in der KW 42 aber nur 3,6%.

Übrigens: Der bekannte Virologe Prof. Christian Drosten sagte einmal in einem Interview über den PCR-Test: „Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“

Was macht denn die Presse aktuell? Und wie ist die Situation heute in Deutschland?

 

WDR: Was aber einzelne Ärzte nicht davon abhält, das Coronavirus zu verharmlosen oder gar zu leugnen.

FC: Diese Aussage ist zwar nicht falsch, aber leicht falsch zu interpretieren. Natürlich wird es immer Menschen geben, die eine andere Meinung vertreten, was auch bei Ärzten so ist. Aber bedeutet es denn, Corona zu verharmlosen, wenn man eine andere Meinung als der WDR vertritt?

Selbst unter anerkannten Wissenschaftlern besteht keineswegs Einigkeit über die Gefahr durch Corona. Prof. Drosten vertritt z. B. eine schärfere Meinung als Prof. Streeck. Aber ist Prof. Streeck deswegen ein Corona-Leugner oder Verharmloser? Keineswegs, wie ich meine, denn er vertritt eine wissenschaftlich fundierte Meinung zu Corona.

Einer der bekanntesten und renommiertesten Epidemiologen weltweit, John P. A. Ioannidis, hat vor kurzem nach Studium zahlreicher Arbeiten in einer Veröffentlichung darauf hingewiesen, dass die Letalität des Virus weltweit im Durchschnitt unter 0,2% liegt. Damit liegt die Letalität tatsächlich im Bereich einer mittelschweren Grippe!

Wissenschaftlich fundiert ist auch die Meinung der meisten Ärzte. Die Angaben in der Presse sind eben oft unvollständig, bewusst oder unbewusst falsch dargestellt. Und ist es nicht Aufgabe der Ärzte, die Patienten nicht nach Pressemeinung zu behandeln, sondern nach anerkannten medizinischen Regeln? Warum werden Ärzte, die dies tun, seit neuestem als Corona-Leugner bezeichnet?

 

WDR: Der Mediziner wiegelt im persönlichen Gespräch ab. Das Corona-Virus sei doch keine wirklich große Bedrohung, meint er.

FC: Hier müssen wir ein wenig differenzieren, was denn eine „große“ Bedrohung ist. Ist eine Grippe eine große Bedrohung? Wenn Sie diese Frage mit „Ja" beantworten, dann gilt das auch für Corona.

Ich frage mich aber, warum trotz großer Bedrohung die Grippe noch nie wochenlanges Thema in den Medien war. Die Grippewelle 2017/8 führte laut Robert-Koch-Institut zu ca. 25.000 Toten in Deutschland. Wurde das jemals in den Medien groß erwähnt? Nein! Gab es einen Lockdown oder gar eine Maskenpflicht? Nein! Gab es Panik verbreitende Berichterstattung in den Medien? Nein!

Aktuell gibt es seit Beginn der Pandemie ca. 10.000 Tote in Deutschland, die in Zusammenhang mit Corona in der Statistik aufgeführt werden. Dabei gibt es in der Beurteilung der Todesursache unter den Fachleuten, insbesondere den Pathologen, doch deutliche Meinungsunterschiede, ob diese Menschen wirklich an dem Virus und seinen Folgen gestorben sind. Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC geht sogar so weit und sagt, dass nur in 6% aller „Corona-Toten“ Corona wirklich die einzige Ursache für den Tod sei. Umgerechnet für Deutschland würde das bedeuten, dass nur 600 Menschen seit Beginn der Pandemie wirklich und allein an Corona gestorben seien.

Wenn ein Arzt dies seinem Patienten so sagt, ist er dann ein Corona-Leugner?

 

WDR: Ein anderer Mediziner findet das Tragen einer Maske unsinnig und sogar gesundheitsschädigend – und setzt unter diese Aussage auf Flyern, die unter anderem in Düsseldorf kursierten, seinen Namen. Solche und andere Aussagen sind hochgefährlich. Sie sorgen bei Patienten für Ratlosigkeit – und bei den Standesvertretungen von Medizinern für Entsetzen.

FC: Auch diese Aussage ist so komplett falsch.

Es gibt bis heute keine Studien, die die Wirksamkeit von Consumer-Masken in der Bevölkerung wirklich belegen konnten. Die Jena-Studie (übrigens nicht von Ärzten gemacht) ist schon längst insofern widerlegt, dass diverse Kritiker (Hygieniker, Epidemiologen usw.) ihr grobe Mängel vorgeworfen haben, weil man zum einen von falschen Voraussetzungen ausging und zum zweiten willkürlich Zahlen verglichen hat. Eine große Metaanalyse in „The Lancet“, die mit „geringer Sicherheit“ eine Maskenwirkung für möglich hält (also nicht sicher belegen konnte), steht gerade wissenschaftlich in der Kritik, und es wird wegen falscher Daten und Interpretationen gefordert, diese Studie zurück zu ziehen. In einem Beitrag einer Zeitschrift aus dem renommierten Thieme-Verlag schrieb die bekannte Hygienikerin Prof. Kappstein ebenfalls, dass es bis heute keine Evidenz zur Wirkung von Masken gibt.

Selbst Prof. Drosten, der wohl bekannteste Virologe in Deutschland, sagte in seiner Anhörung im Bundestag in diesem Monat, dass es reine Spekulation sei, den Masken eine Wirkung zuzusprechen, da es dazu keine Daten gäbe. Dazu merkte er an, dass es auch in fernöstlichen Ländern mit hohem Anteil freiwilliger Maskenträger trotzdem oft verheerende Ausbrüche gegeben hätte.

Auf der Bundespressekonferenz wurde am 21.10.20 der Sprecher des Gesundheitsministeriums gefragt, ob dem Ministerium denn Studien zur Wirksamkeit von Masken bei Kindern bekannt seien. Die Antwort war: „Nein.“ Trotzdem müssen Kinder in Schulen oft Masken tragen.

Der WDR unterstellt indirekt, dass Masken unschädlich seien. Dies ist ebenfalls falsch. Ganz im Gegenteil!

Die Universität Leipzig hat in einer Studie festgestellt, dass das Tragen von OP-Masken oder FFP2-Masken zu vermehrter Atemarbeit führt, die wiederum Herz und Kreislauf belastet. Selbst junge und gesunde Menschen fühlten sich in dieser Situation unter Belastung schnell unwohl.

Eine andere Arbeit untersuchte, wie sich der Kohlendioxidanteil im Blut ändert, wenn man eine Maske trägt. Das Ergebnis: Nach Anlegen einer Maske steigt das Kohlendioxid im Blut deutlich an, denn Kohlendioxid kann durch die Maske beim Atmen nicht komplett entweichen und wird daher zum Teil wieder eingeatmet. Und das ist keineswegs gesund, zumindest kranke Menschen und Kinder könnten darunter leiden, denn hier kann unter bestimmten Bedingungen eine gefährliche Kohlendioxidvergiftung entstehen.

Dazu führte eine Studie in Deutschland an, dass durch das Tragen der Masken unter bestimmen Voraussetzungen chronische psychische Veränderungen wie Depressionen oder Angststörungen entstehen können.

Verschiedene Lehrer berichten, dass Kinder mit Masken bereits nach weniger als zwei Stunden über Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Konzentrationsstörungen klagen und ein vernünftiger Unterricht kaum noch möglich ist.

Wenn Ärzte ihre Patienten auf diese Gefahren aufmerksam machen, sind sie dann Corona-Leugner?

Wenn Ärzte für sich entscheiden, dass sie sich dieser Gefahr nicht aussetzen wollen, sind sie dann verantwortungslos?

 

WDR: Ein Sprecher der Bundesärztekammer sagte dem WDR, die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit gelte zwar auch für Mediziner. Allerdings erfordere die gewissenhafte Ausübung des Berufs neben der fachlichen Qualifikation "die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse".

FC: Genauso ist es richtig. Aber medizinische Erkenntnisse sind etwas anderes als Meinungen eines Reporters oder einer Rundfunkanstalt. Gerade, weil Ärzte sich an Studien, Evidenzen und Fakten halten müssen, dürften Sie eben Medizin nicht so machen, wie es der WDR gerne hätte. Das wiederum wäre gefährlich für die Patienten. Und kein Arzt lehnt gesicherte (!) Hygienestandards ab, die meisten machen sogar mehr, als gefordert wird. Aber jeder Arzt hat das Recht und eigentlich auch die Pflicht, ungesicherte Standards abzulehnen.

Ist man deswegen Corona-Leugner?

 

WDR: Ärzten, die Corona leugnen, droht Geldstrafe

FC: eine reine Drohung, mit nichts zu belegen, und juristisch auch nicht durchsetzbar!

 

WDR: Für den zuständigen Arzt bleiben solche Gefälligkeits-Atteste aber nicht ohne Folge. Laut Berufsordnung sind sie dazu verpflichtet, einen Patienten vor Ausstellung von ärztlichen Gutachten und Zeugnissen sorgfältig zu untersuchen. Wenn sich Mediziner nicht daran halten, drohen - wie bei Herunterspielen oder Leugnen des Virus auch - berufsrechtliche Maßnahmen. Das kann eine Rüge sein oder etwa eine empfindliche Geldstrafe.

FC: Grundsätzlich sollte ein Arzt nie ein Gefälligkeitsattest ausstellen. Und sicher muss in jedem Einzelfall geprüft werden, ob man wahrheitsgemäß ein Attest ausstellen kann. Die Prüfung muss aber entgegen der Aussage des WDR keine Untersuchung sein, z. B. wenn der Patient gut bekannt ist. Und entgegen der weit verbreiteten Meinung der Medien gibt es eine ganze Reihe von medizinischen Gründen, von der Verwendung von Masken abzuraten, nämlich immer dann, wenn durch den Gebrauch der Maske eine Verschlimmerung oder Chronifizierung eines Leidens möglich ist. Das muss dann keineswegs eine Lungenkrankheit sein.

Das Verfassungsgericht Berlin-Brandenburg sagt in einem aktuellen Urteil: Soweit sich die Maskenpflicht für einzelne Personen aus individuellen Gründen gesundheitlich belastend darstellen und in der Folge als Eingriff in ihre eigene körperliche Unversehrtheit nach Art. 8 Abs. 1 LV angesehen werden könnte, sind diese Personen bereits gemäß § 4 Abs. 3 Nr. 2 SARS-CoV2-EindV von der Tragepflicht ausgenommen."

Ärzte, die ihre Meinung gut begründet darlegen, unterliegen auch nie einer berufsrechtlichen Maßnahme. Die persönliche Einschätzung eines Arztes, wenn sie gut begründet ist, wird gerade vor Gericht immer wieder gefordert und als positiv eingeschätzt.

 

WDR: Wachsam und kritisch sein

FC: Diese Aussage ist richtig. Bleiben sie wachsam und kritisch, vor allen Dingen der Presse gegenüber! Suchen Sie im Internet nach anderen Meinungen, vergleichen Sie, setzen Sie ihren Verstand ein und entscheiden dann selbst!

Die meisten Ärzte tun das! Und die Medien?

 

 

Abschließend noch einen Auszug aus der Berufsordnung für Ärzte in NRW

§1 Abs. 2 Ärztliche Aufgabe ist es, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen, Leiden zu lindern, Sterbenden Beistand zu leisten und an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken.

§2

(1) Ärztinnen und Ärzte üben ihren Beruf nach ihrem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit aus. Sie dürfen keine Grundsätze anerkennen und keine Vorschriften oder Anweisungen beachten, die mit dieser Aufgabe nicht vereinbar sind oder deren Befolgung sie nicht verantworten können.

(2) Ärztinnen und Ärzte haben ihren Beruf gewissenhaft auszuüben und dem ihnen bei ihrer Berufsausübung entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen. Sie haben dabei ihr ärztliches Handeln am Wohl der Patientinnen und Patienten auszurichten. Insbesondere dürfen sie nicht das Interesse Dritter über das Wohl der Patientinnen und Patienten stellen.

(3) Eine gewissenhafte Ausübung des Berufs erfordert insbesondere die notwendige fachliche Qualifikation und die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse.

(4) Ärztinnen und Ärzte dürfen hinsichtlich ihrer ärztlichen Entscheidungen keine Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen.

 

Schlussfolgerung:

Anordnungen von Behörden, die ich nicht verantworten kann, muss ich daher auch nicht befolgen!

Das Interesse des Staates darf nicht pauschal über den Interessen der Patienten stehen!

Weisungen von Presse, wie WDR oder Rheinische Post, sind Weisungen von Nichtärzten und dürfen von mir nicht befolgt werden!

 

Quellen:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Testzahlen-gesamt.xlsx?__blob=publicationFile

https://corona-transition.org/drosten-ob-symptomlose-oder-mild-infizierte-krankenhausmitarbeiter-wirklich

https://www.who.int/bulletin/online_first/BLT.20.265892.pdf

https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591

http://www.economicsfaq.com/retract-the-lancets-and-who-funded-published-study-on-mask-wearing-criticism-of-physical-distancing-face-masks-and-eye-protection-to-prevent-person-to-person-transmissi/

https://www.theeuropean.de/egidius-schwarz/drosten-bezweifelt-wirksamkeit-von-masken-bei-corona-krankheitsverlauf/

https://doi.org/10.1007/s00392-020-01704-y

https://mediatum.ub.tum.de/doc/602557/602557.pdf

https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2751

https://verfassungsgericht.brandenburg.de/verfgbbg/de/entscheidungen/entscheidungssuche/detail-entscheidung/~03-06-2020-vfgbbg-920-ea_4015