Wovor haben Sie Angst?

 

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

als niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin in NRW erlaube ich mir, ein paar Gedanken zur aktuellen Situation zu äußern, die ich gerne mit Ihnen, meinen Kolleginnen und Kollegen teilen möchte. Vielleicht sind Sie der gleichen Meinung wie ich, vielleicht haben Sie eine andere. Wie auch immer danke ich Ihnen schon jetzt, dass Sie sich die Mühe machen, diese Nachricht zu lesen. Gerne können Sie mir antworten, wenn das Ihr Wunsch ist, egal ob wohlwollend oder kritisch.

Ich möchte zunächst die allgemeine Situation in meiner Praxis beschreiben. Ich führe seit über 10 Jahren eine Einzelpraxis in Düsseldorf mit einer überschaubaren und zeitlich gut zu bewältigenden Anzahl von Patienten. Seit ein paar Monaten jedoch ist in meiner Praxis der Teufel los. Quasi über Nacht (ja, es gibt einen Grund dafür) nahm die Anzahl meiner Patienten dramatisch zu, in wenigen Wochen bekam ich über dreihundert neue Patienten, und aktuell ist meine Sprechstundenzeit für die Terminsprechstunde am Nachmittag bereits bis in den Dezember komplett ausgebucht, während ich vor dieser Zeit Termine meist in der nächsten Woche vergeben konnte. Und während früher Patienten überwiegend aus einem Umkreis von 10 km kamen, nehmen Patienten jetzt Strecken bis zu 200 km und in Einzelfällen auch mehr auf sich, um in meine Praxis zu kommen.

 

Warum tun diese Menschen das?

Ich möchte zunächst ein wenig von mir berichten. Ich bin ein wissenschaftlich denkender Mensch, vertraue den schulmedizinischen Grundsätzen und freue mich über aussagekräftige Studien, die neue Erkenntnisse hervorbringen, was Diagnostik und Therapie von Erkrankungen und Beschwerden des Patienten verbessert. Ich habe nichts gegen alternative Heilmethoden und Erfahrungsmedizin, auch wenn ich sie selbst nur selten anwende, weil mir die Studien dazu oft fehlen. Allerdings war und bin ich auch kritisch eingestellt, und habe gelegentlich auch an Studienergebnissen gezweifelt, wenn sie mir merkwürdig vorkamen oder ich den Eindruck hatte, dass durch Geld von außen versucht wurde, Einfluss auf das Ergebnis der Studie zu nehmen. In solchen Fällen habe ich eine solche Studie dann auch schon einmal selbst gelesen, um mir ein persönliches Fazit zu ermöglichen.

Und ich bin stolz, Arzt zu sein, denn der Beruf des Arztes ist ein freier Beruf, was bedeutet, dass Vorschriften und Einflüsse auf meine Tätigkeit von außen nur begrenzt möglich sind, und auch nur dann, wenn sie dem Wohl meiner Patienten nicht widersprechen. Gemäß unserer Berufsordnung darf sich also niemand in unser Tun und Handeln einmischen, solange wir dies nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle der Gesundheit der Patienten und nach dem Grundsatz „vor allem niemandem schaden“ tun. Weder die Pharmaindustrie noch der Staat darf sich also in unser Handeln gravierend und richtungsweisend einmischen!

Seit etwa Februar 2020 beobachte ich jedoch Dinge, die mir große Sorgen bereiten. Ja, ich gebe zu, dass auch ich anfangs große Angst vor diesem Virus hatte. Spätestens jedoch zu dem Zeitpunkt, als Drosten behauptete, dass wir keine Immunität gegen dieses Virus besitzen und Wieler sagte, die Maßnahmen dürften nie hinterfragt werden, wurde ich stutzig. Denn diese Aussagen passten weder zu meinem Wissen über unser Immunsystem (man denke nur an das angeborene Immunsystem, an die Kreuzimmunität und mehr), noch zu meiner Aufgabe als Arzt, stets alles von außen zu hinterfragen. Also begann ich mehr und mehr, Studien zu der Situation rund um Corona im Netz und in einschlägigen Fachjournalen zu suchen und zu lesen. Es war eine zeitintensive Aufgabe, der ich im Übrigen immer noch nachgehe, aber mein Wissen rund um das Virus, um dessen Gefahren, aber auch um Fehlinterpretationen und oft Angst machende Falschmeldungen seitens der Presse ist deutlich gewachsen, was sich als sehr großer Benefit für die Behandlung meiner Patienten, aber auch die Organisation meiner Praxis herausstellte. Und diese klare, in der Sprache deutliche, aber wissenschaftlich orientierte und begründete Meinung zur Pandemie, die ich unter anderem auf meiner Homepage www.info-medico.de veröffentlichte, verbreitete sich ab einem bestimmten Zeitpunkt rasant im Netz, was zu dem oben bereits erwähnten Ansturm auf meine Praxis geführt hat.

Um Sie nicht zu langweilen, darf ich kurz berichten, dass ich mich nach wie vor weigere, in meiner Praxis eine Mund-Nasen-Bedeckung oder kurz Maske zu tragen. Auch mein Personal ist davon befreit, meinen Patienten stelle ich es frei, ob sie eine solche tragen wollen, und ich respektiere deren Entscheidung, egal, wie sie ausfällt. Begründen kann ich dies übrigens mit der nachgewiesenen Unwirksamkeit von Masken zum Schutz vor viralen Atemwegserkrankungen in über 150 Studien und die ebenfalls nachgewiesenen schweren Schäden durch dauerhaftes Tragen einer Maske, welche zuletzt in einer großen Metaanalyse von über 170 Studien zusammengefasst wurde. Das tue ich weder mir noch meinem Personal oder meinen Patienten an! Und ich stelle in begründeten Fällen auch Atteste zur Maskenbefreiung oder Impfbefreiung aus, wenn ich dies medizinisch und wissenschaftlich begründen kann.

Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass in meiner Praxis in den letzten vier Monaten mehr Tränen vergossen wurden als in 10 Jahren vorher?

Glauben Sie mir, wenn mir Patienten berichten, dass sie bereits beim Betreten der Praxis Tränen in den Augen hatten, weil sie unmaskierte und dabei meist noch fröhliche Gesichter sahen?

Und glauben Sie mir, dass mir ein Patient sagte, er sei so froh, nach Monaten mal wieder einen Arzt zu treffen, der noch normal sei und nicht ständig von der Impfung redet?

 

Was bitte ist los in diesem Deutschland?

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich mit diesem Schreiben niemanden kritisieren möchte, der anders denkt oder anders handelt, denn das steht mir nicht zu! Aber ich möchte zum Nachdenken anregen, zum Dialog, und ich möchte Brücken bauen, denn aktuell sind die Gräben tief und werden leider durch mediale Verstärkung weiter vertieft. Und wer, wenn nicht wir Ärzte, könnten hier deutlich und zum Wohle der Gesellschaft und unserer Patienten gegensteuern.

Wir gehören zu den freien Berufen!

Der Staat kann uns also keine Vorschriften machen, was durch unsere Berufsordnung bereits in der Präambel und in den ersten Paragraphen deutlich und unmissverständlich festgelegt wurde.

Der Staat kann uns nicht zu Masken zwingen, solange die Studienlage so eindeutig gegen Masken spricht, wie es derzeit ist. Er kann uns nicht zum Impfen zwingen, denn auch hier ist die Studienlage, wenn man sich einmal die Mühe macht, diese Studien zu lesen, eindeutig so, dass die aktuellen mRNA- oder Vektor-Impfstoffe mehr schaden als nutzen, zumal nach aktuellen Daten immer deutlicher wird, dass die Impfung gar nicht vor Covid-19 schützt, sondern Geimpfte inzwischen sogar benachteiligt sind, was den Schutz vor Infektionen betrifft.

Der Staat kann uns nicht zwingen, keine Atteste auszustellen, die doch alleine das Ziel haben, die Gesundheit unserer Patienten zu schützen. Denn es ist unser oberstes Anliegen, „die Gesundheit und das Wohlergehen der Patienten“ (Gelöbnis der Berufsordnung) zu wahren.

Der Staat kann uns nicht zwingen, 2G oder 3G-Regeln aufzustellen, denn wir dürfen „nicht zulassen, dass Erwägungen zu Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politischer Zugehörigkeit, Rasse, sexueller Orientierung, sozialer Stellung oder jegliche andere Erwägungen“ (Gelöbnis) uns von der Erfüllung unserer Pflichten gegenüber unseren Patienten abbringen. Zu „jegliche andere Erwägungen“ gehört eben auch der Impf- oder Teststatus!

Der Staat kann uns nicht zwingen, das derzeit allgegenwärtige Narrativ der symptomlosen Übertragung und Infektion mit der Durchführung von Tests zu unterstützen, wenn es bis heute keine wissenschaftlichen Beweise für diese symptomlose Übertragung gibt und in einer großen Studie mit 10 Millionen Beteiligten nicht eine einzige symptomlose Übertragung dokumentiert werden konnte. Und dieses Narrativ wird nicht wahrer dadurch, dass es medial ständig wiederholt wird. Warum eigentlich haben wir die Jahrtausende alte Erfahrung, dass symptomlose und damit gesunde Menschen niemanden anstecken können, eigentlich so kommentarlos über Bord geworfen?

Denn:

Der ärztliche Beruf ist kein Gewerbe. Er ist seiner Natur nach ein freier Beruf. (§1 BO)

Ärztinnen und Ärzte üben ihren Beruf nach ihrem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit aus. Sie dürfen keine Grundsätze anerkennen und keine Vorschriften oder Anweisungen beachten, die mit dieser Aufgabe nicht vereinbar sind oder deren Befolgung sie nicht verantworten können… Ärztinnen und Ärzte dürfen hinsichtlich ihrer ärztlichen Entscheidungen keine Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen. (§2 BO)

Und trotz dieser kraftvollen und eindringlichen Aussagen unserer Berufsordnung versucht der Staat, versuchen Behörden, ja auch Richter, Staatsanwälte und Ordnungsbehörden gerade, diese Berufsordnung zu untergraben und damit aus den Angeln zu heben. In den Medien ist zu lesen, dass Ärzten Praxisdurchsuchungen drohen, wenn sie Maskenatteste ausstellen, der WDR hat seinerzeit im Radio und auf der Webseite dazu aufgefordert, Ärzte zu denunzieren, wenn sie das Spiel der Mächte nicht mitspielen.

 

Sollen wir Ärzte uns das wirklich gefallen lassen? Wovor haben wir Angst?

Haben wir Angst vor der Ärztekammer, die ja in Teilen zumindest hinter den staatlichen Maßnahmen steht – wider wissenschaftlichen Erkenntnissen und Tatsachen? Kann uns denn die ÄK überhaupt juristisch belangen, solange wir doch nichts weiter tun, als unsere Berufsordnung zu leben?

Nein! Kann sie nicht, auch wenn sie es in manchen Bundesländern versucht. Das Verfahren gegen mich z. B. ruht derzeit.

Haben wir Angst vor der Staatsgewalt, vor Praxisdurchsuchung und Beschlagnahme der EDV oder Patientenakten? Gewiss ist so etwas in der aktuellen Situation nicht ausgeschlossen, und ich rechne zumindest für meine Praxis mit einer solchen Maßnahme, da ich ja Maskenatteste ausgestellt habe. Aber was dann? Ein Nachweis von Fehlverhalten wird nicht gelingen, solange ich mich an die Berufsordnung halte. Eine Anklage wäre zwar denkbar, aber nicht zielführend und müsste daher zwangsläufig mit einem Freispruch enden. Dazu sind eine ganze Reihe von Rechtsexperten der Meinung, dass eine Praxisdurchsuchung nur wegen ausgestellter Atteste grob unverhältnismäßig sei und damit möglicherweise sogar strafbar für die durchführenden Beamten (Stichwort: Beamtengesetzgebung und Remonstration) und die anordnenden Staatsanwälte.

Und natürlich ist eine solche Situation ärgerlich und nervig, stärkt aber in der Regel das eigene Ansehen, wenn man sich trotz staatlicher Willkür für das Wohl seiner Patienten kompromisslos einsetzt.

Oder haben wir Angst vor der Vernichtung unserer Existenzgrundlage?

Das ist zutiefst menschlich und nachvollziehbar. Ich kann keinem Kollegen und keiner Kollegin hier raten, wie man sich verhalten soll. Aber ich möchte anmerken, dass immer dann, wenn wir solchem Druck nachgeben, nach kurzer Zeit neuer Druck aufgebaut wird, und jeder neue Druck wird stärker sein. Es geht hier nicht um eine Krise, durch die wir hindurchmüssen, sondern es geht darum, uns für nichtärztliche Zwecke zu missbrauchen und uns Stück für Stück unserer ärztlichen Freiheit im Denken und Handeln zu berauben. Was haben wir dann noch von unserer Existenz?

Ich kann und will in diesem Papier nicht beurteilen, wie Sie als Kollege bzw. Kollegin sich entscheiden müssen. Ich kann und will auch nicht verurteilen oder kritisieren, wenn Sie eine andere Meinung vertreten als ich. Aber ich möchte Sie einladen, über meine Worte nachzudenken. Und ich möchte Sie einladen, über das Wohl der Patienten nachzudenken, und über die vielen Patienten, die derzeit völlig verzweifelt und enttäuscht nicht mehr ihren Arzt aufsuchen, oder gar, wie ich es aktuell erleben, weite Wege über mehrere Hundert Kilometer in Kauf nehmen, wenn sie ärztlichen Rat benötigen.

Das Ansehen der Ärzte und ihre Rolle in der Gesellschaft stehen auf dem Spiel und sind aktuell deutlich bedroht. Wäre es nicht an der Zeit, dass wir uns unserem Status, unserer Rolle und unserer Stellung in der Gesellschaft endlich wieder bewusstwerden, und dass wir es als unsere besondere Stärke ansehen, einen so genannten freien Beruf auszuüben. Und wäre es dann nicht an der Zeit, dass wir diese gesetzlich zugesagte Freiheit für unsere Patienten wieder nutzen nach unserem „Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit“ zum „Wohlergehen meiner Patienten und deren Gesundheit“?

Vielen Dank, dass Sie meine Worte gelesen haben! Ich wünsche Ihnen für Ihren Beruf eine glückliche Hand.

Mit freundlichem Gruß

Ralf Tillenburg

 

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